Basisaufbau Porträtmalerei – Lasurtechnik

Schritt 1 – 3

Schritt 1

1. Gesicht: wichtige Linien fixieren: Augen, Augenfalten, Nase, Mund, Lachfalten, Grübchen, Kinnkontur, Augenbrauen. Nur mit Zinkweiß + Wasser die Aquarellbuntstift-Linien fixieren
2. Haare: Tiefen und Haarsträhnen: Zinkweiß + Blauviolett
3. Gewand: Tiefen und Struktur: Zinkweiß + Farbe (Blauviolett oder Ultramarinblau);
Lichtseite: warme Farbtemperatur (z.B. Magenta), Schattenseite: kalte Farbtemperatur (z.B. Blauviolett)
4. Buch/Hut/etc.: Tiefen + Struktur: Zinkweiß + Farbe

Schritt 2

1. Gesicht: Schattenpartien und Tiefen: Zinkweiß + Mischung aus Blauviolett/Rotviolett/Orange
2. Gesicht: Flächen anlegen: Zinkweiß + Mischung aus Magenta/Blauviolett/Gelb; Farben zur Lichtseite hin nach und nach wärmer (mehr Gelb) und heller (mehr Zinkweiß) mischen
3. Haare: Zinkweiß + Mischung aus Gelb/Blauviolett/Orange – helle Bereiche weiß stehen lassen
4. Gewand: dunkle Flächen mit Zinkweiß + Mischungen aus Blauviolett/Gelb/Orange/Magenta anlegen; helle Bereiche weiß stehen lassen
5. Buch/Hut/etc.: Dunkle Flächen mit Zinkweiß + Mischungen aus Cyan/Ultramarin/wenig Van-Dyck-Braun; helle Bereiche weiß stehen lassen

Schritt 3

1. Gesicht: Lasur aus Gelb/Magenta/Zinkweiß über das gesamte Gesicht legen
2. Gesicht: dunkle und mittlere Töne mit Mischungen aus Zinkweiß + Blauviolett/Rotviolett/Magenta/Orange/Gelb verstärken
3. Gesicht: Lippen mit Mischung aus Zinkweiß + Karminrot/Magenta/Orange/Gelb kolorieren; Tiefen mit Blauviolett + Zinkweiß verstärken
4. Haare: Lasur; Tiefen verstärken mit Mischungen aus Zinkweiß + Blauviolett/Magenta (Lichtseite); Tiefen verstärken mit Mischungen aus Zinkweiß + Ultramarin/Blauviolett (Schattenseite)
5. Augenbrauen verstärken
6. Augenfarbe: Zinkweiß und Mischungen für Augenfarbe (Blau: Cyan/Ultramarin/VanDyck; Braun: Blauviolett/Orange/Gelb)
7. Gewand: Lasur aus Gelb/Orange/wenig Blauviolett über den gesamten Pulli legen
8. Gewand: Tiefen/Schatten mit Blauviolett/Rotviolett verstärken
9. Buch/Hut/etc.: Tiefen und Struktur verstärken. Farben immer mit Zinkweiß aufhellen

Jetzt gehts ans Malen…. tiefen verstärken, Lichter setzen, modellieren, Lasur drüber, deckend aufsetzen usw. Je nach eigenem Malstil oder Geschmack das Motiv mehr oder weniger genau ausarbeiten.

Warum ich für die Tiefen und Schatten Violett-Töne verwende und was dann mit diesen Farbschichten passiert, wenn zB eine gelbe oder orange Lasur drübergelegt wird, erfahrt ihr im Sminar. Und vieles mehr. Neugierig geworden? Na dann – gleich buchen! für Anfänger und Fortgeschrittene. Und als Basis empfehle ich mein Farbenmischen-Seminar…

Farben mischen – ein Überblick

Farben mischen braucht Zeit, Geduld und Übung. Wenn man sich darauf einlässt, eröffnen sich neue Welten und unendliche Gestaltungsmöglichkeiten. Der Einsatz von unterschiedlichen Farbnuancen – selbst gemischt, nicht aus der Tube – gibt dem Bild Charakter und Tiefe.

Bitte nicht Unmengen eines Farbtons vormischen, sondern immer wieder neu zu mischen beginnen. Immer mit dem helleren Farbton beginnen und nach und nach die dunklere Farbe dazu mischen.  Mit sehr wenig Farbe zu mischen beginnen, so erkennt man das Mischungsverhältnis besser.

 

Primärgelb gemischt mit (im Uhrzeigersinn): Magenta, Cyan, Komplementärfarbe Violett, Zinkweiß, Titanweiß, Schwarz+Titanweiß, Schwarz+Zinkweiß, Van Dyck, Schwarz

 

Magenta gemischt mit (im Uhrzeigersinn): Gelb, Cyan, Komplementärfarbe Grün, Zinkweiß, Titanweiß, Schwarz+Titanweiß, Schwarz+Zinkweiß, Van Dyck, Schwarz

 

Zinnober gemischt mit (im Uhrzeigersinn): Gelb, Ultramarin, Komplementärfarbe Grün, Zinkweiß, Titanweiß, Schwarz+Titanweiß, Schwarz+Zinkweiß, Van Dyck, Schwarz

 

Cyan gemischt mit (im Uhrzeigersinn): Gelb, Magenta, Komplementärfarbe Orange, Zinkweiß, Titanweiß, Schwarz+Titanweiß, Schwarz+Zinkweiß, Van Dyck, Schwarz

 

Ultramarin gemischt mit (im Uhrzeigersinn): Gelb, Magenta, Komplementärfarbe Orange, Zinkweiß, Titanweiß, Schwarz+Titanweiß, Schwarz+Zinkweiß, Van Dyck, Schwarz

 

Primärgelb+Violett; Primärgelb+Ultramarin; Primärgelb+Cyan; Primärgelb+Indigo

 

Warmes Gelb(z.B. Indischgelb)+Violett; Warmes Gelb+Caput Mortuum (Rotviolett);

Schwarzschattierungen: Gelb, Orange, Karmin, Ultramarin, Indigo, Van Dyck

 

Orange+Violett; Orange+Ultramarin; Orange+Cyan; Orange+Indigo

 

Unterschied Zinkweiß/Titanweiß bei Schwarz und Van Dyck:

Schwarz+Zinkweiß; Schwarz+Titanweiß; Van Dyck+Zinkweiß; Van Dyck+Titanweiß

 

Je nach Mischungsverhältnis der Farben ergeben sich hellere oder dunklere Brauntöne. Beim Hauttöne mischen immer zuerst einen Basiston (heller oder dunkler) mischen, danach erst mit Zinkweiß aufhellen. Und nach und nach wieder Farben dazumischen, um den gewünschten Farbton zu erhalten.

 

Links: Orange + Blauviolett + Gelb: Unterschied zwischen Zinkweiß- und Titanweißmischung. Diese Mischungen aus den Komplementärfarben Gelb und Blauviolett plus Weiß ergeben sehr schöne Farbtöne für blonde Haare)

Rechts: Gelb + Magenta + Blauviolett: Unterschied zwischen Zinkweiß- und Titanweißmischung. Gute Basis für helle Hauttöne / Lichtbereiche im Gesicht

 

Links: Gelb + Magenta + Blauviolett oder Ultramarin: Unterschied zwischen Zinkweiß- und Titanweißmischung. Gute Basis für dunkle Hauttöne / Schattenbereiche im Gesicht. Bei Hauttonmischungen für dunkle Farben niemals Cyan verwenden – die Farbmischung kippt sonst sehr schnell ins Grün.

Rechts: Gelb + Magenta + Cyan; Gelb + Magenta + Ultramarin: Olivgrün, Erdtöne, Ocker

 

Türkismischungen / klare Aquatöne können nur mit Cyan (Primärblau) gemischt werden: Cyan + Gelb + Weiß (+ Unterschied Zinkweiß-/Titanweißmischung). Cyan ist das absolute Blau/Primärblau.

Mischungen aus Ultramarin + Gelb (+ Zinkweiß/Titanweiß) ergeben schöne Grüntöne. Ultramarinblau hat einen Rotanteil, somit ist bei der Farbmischung Blau + Gelb auch Rot im Spiel – und dämpft das Blau und das Gelb.

 

Violettmischungen / klare, kühle, knallige Violettöne können nur mit Magenta (Primärrot) gemischt werden: Magenta + Ultramarin oder Cyan (+ Unterschied Zinkweiß-/Titanweißmischung). Magenta ist das absolute Rot/Primärrot.

Mischungen aus Karmin + Ultramarin oder Cyan (+ Unterschied Zinkweiß-/Titanweißmischung). Karmin hat einen Gelbanteil, somit ist bei der Farbmischung Rot + Blau auch Gelb im Spiel – und dämpft das Rot und das Blau.

 

 

Rumpelstilzchenphase beim Malen ‒ was tun?

Wenn eine Bildstelle nicht und nicht gelingen will, wenn man merkt, dass man jetzt sofort die Lösung haben muss ‒ Pinsel weglegen, Pause machen. Durchatmen. An einer anderen Stelle im Bild weiterarbeiten.

Meistens geht die Rumpelstilzchenphase dann schneller vorbei und vor allem: Man malt die Stelle nicht „tot“. Oft liegt der Fehler nicht in dem Bereich, an dem man gerade gearbeitet hat, sondern in der Umgebung, ob das die benachbarte noch freie Leinwandfläche ist oder eine irritierende Farbe. Manchmal reicht es, den Farbton der Nebenfläche zu verändern, und schon sieht man den vermeintlichen Fehler nicht mehr als Fehler.
Die Farben wirken aufeinander. Der Simultan-Kontrast ist allgegenwärtig: Unser Auge erzeugt von alleine gleichzeitig (simultan) zur gesehenen Farbe die Komplementärfarbe (also die gegenüberliegende Farbe im Farbkreis). Egal, in welchem Zusammenhang eine Farbe wahrgenommen wird, wird die Komplementärfarbe gleichzeitig mitgesehen. Da eine Farbe im Bild jedoch nie isoliert gesehen wird, findet automatisch einen gegenseitige Beeinflussung statt und eine veränderte Farbempfindung ist normal. Praktisch bedeutet dies, dass derselbe Farbton aufgrund eines unterschiedlichen Farbumfelds anders empfunden wird (aus: “Farbenlehre easy” von Monika Reske).
Jede Farbe verändert sich mit ihrer Umgebungsfarbe ‒ das ist das Prinzip der simultanen Farbwahrnehmung. Auch beim Farbenmischen aufpassen: Die gemischte Farbe auf der Farbpalette wirkt immer anders als auf dem Bild.

Das Bild zwischendurch immer wieder auf den Kopf stellen oder im Spiegel betrachten ‒ da erkennt man sofort Unstimmigkeiten. Zwei, drei Tage Pause machen, nicht am Bild arbeiten, stattdessen an einem anderen Bild weiterarbeiten. So entkommt man dem „Tunnelblick“.

Wenn man die Augen leicht „zuzwickt“, wird das Bild unscharf, wird „komprimiert“, es „wächst zusammen“. Dadurch lassen sich Disharmonien auch leichter erkennen. Eine einfache Kontrolle ist, wenn man das Bild mit dem Handy fotografiert und das Foto auf dem kleinen Display betrachtet. Durch die Verkleinerung sieht man sofort, wo etwas verändert werden sollte.

Immer wieder zwischendurch ein paar Schritte von der Leinwand weggehen, sich die Malerei aus der Entfernung ansehen, das Bild auf sich wirken lassen. So vermeidet man „pingeliges“ Arbeiten.

Die einzelnen Arbeitsschritte zu fotografieren ist eine schöne Dokumentation der Entstehung des Bildes und hilft bei späteren Bildern als Referenz.

Ein Backblech zum Malen?

Im Handel gibt es die unterschiedlichsten Mal- und Mischbretter: Holz-, Kunststoff-, Porzellan-, Abreißpaletten. Fürs Malen mit Acrylfarben sind Holzpaletten denkbar ungeeignet, da die Acrylfarben darauf zu schnell trocknen. Holz entzieht den Farben das Wasser.

Ich bevorzuge wirklich große Malbretter, etwa ein altes weißes emailliertes Backblech. Auch ein Einlegefach des Kühlschranks eignet sich gut. Auf der Unterseite ein weißes Papier befestigen und schon hat man eine optimale Mischfläche. Alte große, weiße Teller sind auch gut, haben aber ebenso wie die Glasplatte des Kühlschranks den Nachteil, dass sie zerbrechlich sind.

Im Handel findet man Kunststoffpaletten in allen Größen und Formen, mit kleinen Vertiefungen für die Farben. Die freie Fläche fürs Mischen ist aber meistens relativ klein.

Abreißpaletten bestehen aus einem beschichteten, wasserabweisenden Papier, das man einfach bei Bedarf abreißt. Ich bin kein Fan davon, weil sich das Papier nach kürzester Zeit wellt, vor allem, wenn man eher wässrig arbeitet wie bei der Lasurtechnik.

Wenn Pinsel weinen

Pinsel nie im Wasserglas stehen lassen (die Borsten „schreien“, ihr hört es nur nicht), die Borsten verbiegen sich nach kürzester Zeit. Stattdessen Pinsel kurz im Wasserglas auswaschen und nass auf den Arbeitstisch ablegen, sodass genug Wasser die Borsten feucht hält.
Farbreste nie im Pinsel trocknen lassen! Die angetrocknete Farbe unter der Pinselzwinge drückt die Borsten auseinander und sie gehen nicht mehr „auf Schluss“. Der Pinsel wird zum Besen.

Pinselpflege: Farbreste gut mit Wasser ausspülen. Borsten mit Kernseife in der Handfläche einseifen, mit den Fingern die Farbreste von der Pinselzwinge weg rausdrücken, ruhig mit dem Fingernagel die Haare teilen. Mit Wasser auswaschen. Solange diesen Vorgang wiederholen bis das Wasser klar bleibt. Pinsel ausschleudern, die Borsten mit den Fingern wieder in Form bringen.
Aufbewahren entweder auf dem Pinselstiel stehend in einem Behältnis oder eingerollt in einer Pinselmatte.

Schlussfirnis verlangt Geduld

Schlussfirnisse (matt, seidenglatt, glänzend — je nach Geschmack) sind sinnvoll, da sie dem Bild eine einheitliche Oberfläche (Glanzgrad) geben. Sie lassen die Farben brillanter und tiefer wirken, schützen vor Staub und Schmutz und bieten zusätzlich einen UV-Schutz.
Das Bild, die Farbschichten, gut durchtrocknen lassen, bevor das Schlussfirnis aufgetragen wird.

Eine Sprühdose verwende ich nur, wenn ich zusätzlich zur Acrylfarbe mit Kohle oder ähnlichem Material gearbeitet habe als erste Firnisschicht, damit die Kohle o.ä. fixiert wird. Den Sprühfilm im Kreuzgang (zuerst horizontal, dann vertikal) zügig, gleichmäßig, mit einem Abstand von ca 20 – 30 cm zum Bild auftragen. So gelingt ein gleichmäßiger streifenfreier Firnisauftrag. (Grafik einfügen)

Ab der zweiten Firnisschicht verwende ich ein flüssiges Firnis (z. B. Lascaux Medium), aufgetragen mit einem großen Firnispinsel. Das Medium unbedingt nach Herstellerangabe verdünnen und zwei bis drei dünne Schichten auftragen. Zwischen den einzelnen Schichten unbedingt die Trocknungszeiten einhalten! Die Firnisschicht muss vollständig durchgetrocknet sein, sonst können sich bei der nächsten Schicht unschöne „Wolken“ oder sogar milchige Flecken bilden.
Zügig vorgehen! – im Kreuzgang das Medium auftragen und dann in eine Richtung den Pinsel abziehen. Also immer links am Bildrand ansetzen, zügig nach rechts ziehen, wieder links ansetzen, usw. – oder eben von rechts nach links. Bei der nächsten Schicht (nach Trocknungszeit!) genauso vorgehen, aber das Bild vorher um 90 Grad drehen. Ich kreuze somit die erste Schicht. (Grafik einfügen)

Pinsel ist gleich Pinsel — oder?

Nein. Den Unterschied erkennt man erst, sobald man mit wirklich guten Pinseln gemalt hat.
„Jeder Handwerker weiß, dass gute Arbeit nur mit gutem Handwerkszeug geleistet werden kann. Wer auch nur einmal mit einem erstklassigen Schluß-Borstenpinsel gemalt und dann gesehen hat, wie die Borsten alsbald wieder „auf Schluß“ gehen, und wer gleich danach mit einem billigen Konsumpinsel arbeitet, dessen Borsten schon auseinanderstehen, bevor man nur mit ihm die Leinwand berührt, der weiß Bescheid.“ Thomas Hoppe, Max Doerner, Malmaterial und seine Verwendung im Bilde

Pinsel mit synthetischen Haaren oder Borsten sind am besten geeignet für die Acrylmalerei, weil die Kunststoffborsten die Acrylfarben besser abgeben.
Ich verwende Flachpinsel mit Synthetikfasern für Acryl-/Ölmalerei, geeignet für pastose bis flüssige Maltechnik, mittlerer Farbaufnahme und mittlerer Härte (z. B.: da Vinci College)
Meine Lieblingspinsel für die Lasuren: da Vinci Fit Synthetics/Universalpinsel; feine Synthetikfaser, ideal für breite Lasuren.

Was heißt eigentlich Lasurmalerei?

Lasuren färben die darunterliegende Farbschicht an, lassen aber die Farbtönung und Struktur durchscheinen. Mehrere nebeneinanderliegende Farbflächen werden durch eine gemeinsame Lasurschicht verbunden, sie „wachsen“ zusammen. Dadurch entstehen wunderschöne leuchtende Farbnuancen, die man mit deckendem Farbauftrag nicht erreichen kann.
Lasuren sind verschiedene, dünn aufgetragene Malschichten, die eine Tiefenlichtwirkung erzeugen: Die farblich unterschiedlichen transparenten Schichten mischen sich optisch im Auge des Betrachters miteinander und verleihen der Acrylmalerei eine besondere Brillanz und Tiefe. Der weiße Untergrund erleuchtet die Lasuren durch das sogenannte Tiefenlicht von hinten und ist für die Leuchtkraft der Farben verantwortlich.

Einige Acrylfarben sind transparent (Kennzeichnung auf der Farbtube) und müssen nicht so stark mit Wasser verdünnt werden. Andere sind halbtransparent und brauchen ein bisschen mehr Wasser zur Lasurbildung. Wenn man eine Farbe sehr stark verdünnen muss, ist es ratsam, Acrylmedium zur Mischung hinzuzufügen, um die Farbbrillanz und Bindung zu erhalten.
Auch mit deckenden Farben kann man Lasuren bilden, wenn sie mit Binde- oder Verdünnungsmittel (z.B. Acrylmedium) versetzt werden. Viele enthalten aber Pigmente, die einen trüben Film bilden, die Lasur kann „nebelig“ werden (vor allem Titanweiß und jede fertige Pastellfarbe!). Um dunklere Farbbereiche im Bild wieder aufzuhellen, brauche man diese „Nebeleffekte“. Diese getrübten Flächen oder Bereiche kann man dann mit der nächsten Lasurschicht mit einer klaren, reinen Farbe wieder zum Leuchten bringen.

Symbole der Herstellerfirmen auf den Farbtuben: schwarzer Kreis/Quadrat bedeutet deckend, weißer Kreis/Quadrat heißt transparent, durchgestrichenes Symbol bedeutet die Farbe ist halbtransparent/halbdeckend.

Farbchaos auf der Mischpalette

Es ergibt Sinn, die Farben entlang des Palettenrandes (damit genug Platz auf der Palette zum Mischen bleibt) in einer bestimmten Anordnung zu platzieren, denn es erleichtert die Arbeit beim Mischen.

Mein Vorschlag: Zinkweiß, Gelb, Orange, Magenta, Zinnoberrot od. Karminrot, Rotviolett od. Caput Mortuum, Blauviolett, Ultramarinblau, Van-Dyck-Braun, Cyanblau, Indigo, Titanweiß.

 

Die beiden weißen Farben immer getrennt voneinander platzieren. Wenn man vergessen hat, welches Weiß Zinkweiß bzw. Titanweiß ist: einfach ein wenig Farbe zwischen den Fingern verreiben und der Unterschied ist sofort zu sehen und zu fühlen: Zinkweiß ist ein bisschen schmieriger und bleibt transparent auf der Haut stehen. Titanweiß ist klebrig und deckt die Haut sofort ab.

Wie mische ich Hauttöne?

Hauttöne sind Abstufungen von Braun. Braun ist eine Mischung aus allen drei Primärfarben in den unterschiedlichsten Mischungsverhältnissen.

Zum Mischen von Hauttönen benötigt man folgende Farben:

Zinkweiß (transparent)

Titanweiß (deckend)

Gelb, Orange, Magenta, Zinnoberrot oder Karminrot, Caput Mortuum Violett (Rotviolett), Blauviolett, Ultramarinblau, Van-Dyck-Braun, Indigo

Hauttöne mischt man mit Zinkweiß, einem warmen Gelbton, Orange, etwas Zinnoberrot oder Karminrot, Magenta, etwas Ultramarinblau, eventuell trübt man mit Van-Dyck-Braun, Violett oder Indigo.

Zinkweiß ist eine sehr wichtige Farbe fürs Mischen von Hauttönen, weil es die Farben aufhellt und nicht „nebelig“ trübt. Es gibt den dunkleren Farbtönen einen „Körper“ – die Lasur entsteht nicht durch Zugabe von viel Wasser, sondern durch Zugabe von Zinkweiß.

Van-Dyck-Braun ist blaustichig — im Gegensatz zu Umbra (grünlich) oder Siena gebrannt (rötlich) — und deshalb gut geeignet als Gegenpol zu den Rottönen (Stichwort Komplementärfarbe). Je nach Mischungsverhältnis der Farben entstehen sehr helle Gelbtöne bis dunkle Violetttöne.

Cyanblau bzw. alle kalten, grünstichigen Blautöne vermeiden, da der Hautton sehr schnell ins Grün kippen kann.

Niemals Schwarz zum Trüben von Farben bei der Porträtmalerei verwenden, denn die Leuchtkraft leidet darunter und die Farben werden sehr schnell graustichig.

Schöne dunkle, fast schwarze Farbnuancen erhält man mit Mischungen aus Magenta/Karminrot – Ultramarinblau – Van-Dyck-Braun – Indigo, eventuell auch mit etwas Orange.

Wichtig für die Lasurtechnik bei der Porträtmalerei: Alle Farben sollten transparent/lasierend oder halbtransparent/halbdeckend sein. Daher auf die Symbole der Herstellerfirmen auf den Farbtuben achten: schwarzer Kreis/Quadrat bedeutet deckend, weißer Kreis/Quadrat heißt transparent, durchgestrichene Symbole bedeuten die Farbe ist halbtransparent/halbdeckend.

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